Top-10: Die besten smarten Heizkörperthermostate | TechStage

2023-01-10 18:46:29 By : Ms. Leslie Wei

Smarte Heizkörperthermostate helfen, Energie zu sparen. Zudem bieten sie auch mehr Komfort. Wir zeigen die zehn besten smarten Heizungsregler aus unseren Tests.

Aufgrund der stark steigenden Energiepreise diskutiert ganz Deutschland, wie man Energie einsparen kann. Vor allem beim Heizen ist das Einsparpotenzial groß. Kein Wunder, so liegt der Energieanteil hiesiger Haushalte für das Heizen von Räumen bei 71 Prozent. Strom kommt auf 14 Prozent und auf Warmwasser entfallen die restlichen 15 Prozent.

Energie beim Heizen einzusparen, ist prinzipiell einfach: Schließlich senkt bereits eine um ein Grad niedrigere Raumtemperatur den Energiebedarf um bis zu 7 Prozent. Da die durchschnittliche Raumtemperatur Untersuchungen zufolge in Europa 22 Grad beträgt, aber viele Menschen bereits 19 °C bis 20 °C als komfortabel empfinden, dürfte die Absenkung der Raumtemperatur um 1 oder 2 °C für viele kaum wahrnehmbar sein. Mit einem smarten Heizkörperthermostat können Anwender individuelle Heizpläne optimal für jeden Raum abstimmen und so Energie einsparen.

Das Einsparpotential beim Heizen ist allerdings von vielen Faktoren abhängig. Natürlich kommt dem persönlichen Nutzungsverhalten eine maßgebliche Rolle zu. Wer im Winter bei 25 °C im T-Shirt im Wohnzimmer sitzt, kann natürlich mehr sparen, als jemand, der bereits die Temperatur auf 19 °Grad abgesenkt hat und die fehlende Wärme mit zusätzlicher Kleidung kompensiert. Ebenso spielt die Dämmung der Wohnung eine entscheidende Rolle. In unsanierten Häusern geht etwa rund ein Drittel der Heizwärme durch die Außenwände verloren. Mehr Informationen zu diesem Thema bietet unser Ratgeber Energie sparen und weniger nachzahlen: Smarte Thermostate reduzieren Kosten um bis zu 8 Prozent.

Durch die gestiegenen Energiepreise lohnt sich die Anschaffung eines smarten Heizkörperthermostats deutlich schneller als bisher. Die deutsche Firma EQ-3, die unter anderem im Smart-Home-Bereich mit der Marke Homematic IP (Test) bekannt ist, hat dazu einen Online-Rechner veröffentlicht. Hier können Anwender anhand ihrer Verbrauchsdaten das finanzielle Einsparpotential ermitteln. EQ-3 geht dabei von einer Energieersparnis durch den Einsatz von smarten Thermostaten in Verbindung mit Fenster-Sensoren von 10 bis 30 Prozent aus. Die Stiftung Warentest kommt bei ihren Berechnungen hingegen nur auf eine durchschnittliche Ersparnis von bis zu 8 Prozent. Doch auch bei geringerer Energieersparnis zeigt der Rechner, dass sich die Investition in smarte Thermostate nach wenigen Jahren amortisiert.

Neben Bedienung, Funktionalität und Betriebskosten, etwa durch eine kostenpflichtige Cloud-Anbindung, sollte bei der Auswahl eines smarten Heizkörperthermostats auch bedacht werden, wie gut es sich mit anderen Smart-Home-Komponenten, wie Sensoren, die erkennen, ob ein Fenster geöffnet oder geschlossen ist, kombinieren lässt. Zwar bieten die meisten Heizkörperthermostate bereits über eine solche Erkennung, doch basiert diese in vielen Fällen lediglich auf einem registrierten Temperaturabfall. Bis das Heizkörperthermostat diesen erkennt, dauert es allerdings einige Zeit, bis es sein Heizungsventil schließt. Schneller geht es in jedem Fall mit magnetischen oder optischen Sensoren, die sofort erkennen, ob das Fenster geöffnet ist und dementsprechend das Heizungsventil schließen. Das ist ein unschätzbarer Vorteil beim Lüften von Räumen, da man keine Angst haben muss, dass dadurch unnötig viel Energie aus dem Fenster entweicht. Was es ansonsten in puncto Raumklima zu beachten gilt, erläutert unser Ratgeber Schimmel bekämpfen, Gesundheit schützen: Smarte Technik für gutes Raumklima ab 20 Euro.

Um gleich auf das richtige Pferd zu setzen, zeigen wir die zehn besten smarten Heizkörperthermostate. Wer sich für Fußbodenheizung interessiert, sollte sich unsere Kaufberatung: Smarte Thermostate für Fußbodenheizungen anschauen. Alle Tests und Ratgeber finden sich auf unserer Themenseite smarte Heizkörperthermostate.

Während bisherige Heizkörperthermostate von EQ-3 oft groß und unförmig daherkamen (Testbericht) weiß das Homematic IP Evo mit den Abmessungen 97 × 71 × 58 mm durch ein schlankes und modernes Design zu gefallen. Auch die manuelle Bedienung hat EQ-3 verbessert: Statt über einen Drehregler wippt man das Thermostat kurz in die eine oder andere Richtung, um die Temperatur in 0,5-Grad-Schritten einzustellen. Dabei reagiert der neue Schrittmotor zur Anpassung des Ventils sehr flott, sodass das Thermostat zügig auf Einstellungen reagiert. Sehr nützlich ist außerdem, dass man die LED-Anzeige für die Temperatur drehen kann, sodass man, je nachdem wie das Thermostat am Heizkörper montiert ist, die Temperatur-Anzeige immer im Blick hat, ohne sich den Hals verrenken zu müssen.

Die Anpassung der Heizprofile ist etwas umständlich über das Hauptmenü und der Auswahl Mehr im Abschnitt Raumklima möglich. Dort lässt sich die Temperatur nach Wochentag und Uhrzeit definieren. Pro Tag sind bis zu 13 Temperaturänderungen möglich. Zudem können Anwender noch zwei weitere Alternativprofile anlegen.

Unter Raumklimakonfiguration stehen noch weitere Anpassungsmöglichkeiten parat. Hier können Anwender etwa einen energiesparenden Eco-Betrieb festlegen. Interessant ist auch die Optimum-Start-/Stopp-Funktion, die automatisch die Vorlaufzeit für eine gewünschte Temperatur zum eingestellten Zeitpunkt berechnet. Die Funktion Heizungsausfallwarnung verschickt eine Push-Nachricht, sofern die gewünschte Temperatur innerhalb von 24 Stunden nicht erreicht wird. Unter Raumkonfiguration können Anwender die grundsätzlichen Heizparameter wie minimale und maximale Temperatur sowie die Fenster-auf-Temperatur definieren und die Boost-Dauer festlegen. Bei der Fenster-auf-Temperatur legt man fest, wie stark die Temperatur am Thermostat gedrosselt wird, wenn das Fenster, etwa fürs Lüften, geöffnet wird. Die Information erhält das Thermostat beispielsweise über einen entsprechenden Homematic-IP-Sensor.

Mit knapp 80 Euro fällt der Preis für das Homematic IP Thermostat Evo vergleichsweise hoch aus. Zudem muss man zusätzliche Ausgaben in Höhe von etwa 50 respektive 145 Euro für eine der beiden Gateways einkalkulieren. Dafür erhält man allerdings die Möglichkeit, weitere Smart-Home-Komponenten von EQ-3 zu integrieren. Zudem ist das Gerät förderfähig (PDF) und unterstützt einen dynamischen hydraulischen Abgleich, sodass man bei der Optimierung der Heizung keine Ventile wechseln muss. Damit setzt sich das Heizkörperthermostat Homematic IP Evo an die Spitze unserer Bestenliste.

Tado erreicht Platz 2 mit einem stimmigen Gesamtkonzept. Zunächst bietet Tado aus dem gesamten Testfeld die hochwertigste Verarbeitung und ein schickes Design, an dem keine Knöpfe stören. Zudem lassen sich die Thermostate perfekt regeln. Das Display leuchtet hell und scharf durch den Kunststoff und ist bei Nichtgebrauch unsichtbar. Ein Bajonettverschluss erleichtert das Abnehmen, wenn es zum jährlichen Batterietausch kommt.

Tado wird komplett über eine Android- oder iOS-App gesteuert. Alternativ steht ein optisch sowie funktionell vergleichbares Web-Interface für die Nutzung vom Rechner bereit. Egal für welches Szenario sich der Nutzer entscheidet, die Oberfläche wirkt aufgeräumt und übersichtlich. Die oberen Kacheln zeigen in Groß die tatsächliche Temperatur für die einzelnen Räume mit Tado-Heizkörperthermostaten und etwas kleiner die Solltemperatur an. Die Färbung der Kacheln hilft dabei, auf den ersten Blick zu sehen, in welchen Räumen es eventuell zu warm oder kalt ist. Nach einem Klick auf die Raumkacheln kann der Nutzer die jeweilige Solltemperatur entweder dauerhaft bis zur nächsten manuellen Änderung oder temporär bis zum nächsten Zeitblock über einen Schieberegler auf bis zu 25 Grad stellen.

Einen großen Haken hat Tado V3+, weswegen das System im Test knapp an der Gesamtnote Eins vorbeischrammt: Es ist teuer. Für das Starter-Set mit Bridge sind knapp 120 Euro fällig. Für jedes weitere Thermostat muss man derzeit gut 76 Euro ausgeben. Und für die volle Funktionalität (Auto Assist) kommen jährliche Kosten in Höhe von 25 Euro hinzu.

Mit Abmessungen von 95 × 65 × 55 mm ist das Shelly TVR nicht ganz so kompakt wie andere Thermostate, etwa das Aqara-Modell E1 (Testbericht). Das ist in erster Linie dem mit 6500 mAh starken Akku geschuldet, der eine Betriebszeit von bis zu zwei Jahren garantieren soll, bevor er per USB-C wieder aufgeladen werden muss. In der Praxis ist die Laufzeit natürlich von vielen Faktoren abhängig, etwa wie oft das Thermostat das Ventil für die Steuerung der Temperatur öffnet oder schließt. Aber in jedem Fall dürfte das Shelly TRV länger durchhalten als andere Thermostate, die lediglich mit zwei AA-Batterien mit Energie versorgt werden und maximal eine Laufzeit von bis zu 12 Monaten bieten.

Die Inbetriebnahme des Shelly TRV ist sehr einfach. Altes Thermostat ab- und Shelly TRV anschrauben. Jetzt muss man das Shelly noch einschalten und es mit einem 2,4-GHz-WLAN mit der App koppeln. Für die App und die Nutzung der Shelly-Cloud muss man sich allerdings registrieren. Wer das nicht wünscht, kann das Thermostat auch per Browser steuern. Dann steht es aber nur im lokalen Netzwerk zur Verfügung und kann ohne Routeranpassung nicht aus der Ferne bedient werden.

Das Shelly-Thermostat bietet insgesamt fünf anpassbare Profile zur Steuerung der Raumtemperatur nach einem Wochenplan. Jedes Profil erlaubt 20 Temperaturanpassungen. In der Praxis sollte das ausreichen. Weitere Automatisierungen sind über Szenen möglich. Hier lassen sich Bewegungsmelder (Ratgeber) nutzen, um etwa ein Thermostat im Gästezimmer automatisch einzuschalten. Will man einen vorhandenen externen Sensor für die Fenster-Offen-Erkennung nutzen, konfiguriert man diesen über Szenen.

Smarte Heizkörperthermostate gibt es bereits ab etwa 40 Euro. Meist muss man allerdings noch Kosten für ein Gateway einkalkulieren. Das ist beim Shelly TRV dank internem WLAN-Chip nicht nötig. Dafür kostet es mit derzeit 72 Euro inklusive Versand aber auch schon sehr viel, liegt jedoch meistens noch unter dem Preis für Thermostate, die ein externes Gateway benötigen. Zusätzlich sollten Anwender überlegen, ob sie sich noch einen externen Temperatursensor und Tür-/Fenster-Sensor für jeweils 25 Euro anschaffen. Damit können sie Heizkörperthermostat noch besser steuern. Auch der Bewegungsmelder Shelly Motion 2 für etwa 44 Euro, der bereits über einen integrierten Temperatursensor verfügt, ist eine sinnvolle Option.

Für die Gestaltung seines smarten Heizkörperthermostats NAV01-DE hat sich Netatmo Hilfe beim französischen Designer Philippe Starck. Das hat sich gelohnt! Die zylindrischen Heizkörperthermostate selbst sind wunderbar minimalistisch, nirgends ist ein Knopf erkennbar. Sie umschließt ein 3 mm breites, milchiges Acrylglas, dessen angeschnittene Kante fängt das Umgebungslicht ein und gibt es ähnlich eines Glasfaserkabels an der anderen Seite wieder aus. In gewissen Lichtsituationen kann das zu einem bemerkenswerten Effekt führen. Der Packung liegen vier verschiedenfarbige Ringe zum Aufkleben bei, die den Lichtleitereffekt in Farbe tunken.

Die App ist das Herzstück smarter Heizkörperthermostate. Zum Glück hat sich Netatmo bezüglich der Oberfläche, der Nutzerführung und des Funktionsumfangs ähnlich viel Mühe gegen wie mit dem Design der Heizkörperthermostate selbst.

Der Startbildschirm zeigt übersichtlich Soll- und Isttemperatur sowie den jeweiligen Raumnamen. Ein schnelles Einstellen erfolgt hier mit wenigen Fingergesten. Dabei kann man in den Optionen bestimmen, wie lange die Standarddauer einer eben so per App oder auch am Gerät vorgenommenen Temperaturänderung ist. Voreingestellt sind drei Stunden, nach Ablauf der Zeit richtet sich die Solltemperatur wieder nach den vorher bestimmten Zeitplänen.

Apropos Zeitpläne. Zu Beginn fragt die App unter anderem nach den eigenen Schlafgewohnheiten, ob und wie lange man wochentags oder am Wochenende außer Haus ist, ob man während der Arbeit zum Mittagessen nach Hause kommt und bei welcher Temperatur man sich so richtig wohlfühlt. Anschließend erstellt die App einen vorläufigen Zeitplan, den der Nutzer dann optional weiter anpasst. Die Fragen sind toll, der so erstellte Zeitplan ist praktisch und sinnvoll. Auch das weitere manuelle Anpassen des Zeitplans geht übersichtlich und selbsterklärend von der Hand. Im Gegensatz vieler Apps anderer Heizkörperthermostate gibt es hier nicht nur eine Heiz- und eine Spartemperatur. Der Nutzer kann der Heizung viele verschiedene Temperaturvorgaben mitgeben. Die maximale Solltemperatur beträgt übrigens 30 Grad.

Das Thermostat von Netatmo sieht nicht nur schick aus, es ist zusätzlich perfekt verarbeitet, hat einige clevere Zusatzfunktionen, eine übersichtliche App und unterstützt die drei wichtigsten Sprachassistenten. Auch das Display wäre eigentlich gut. Leider verzichtet Netatmo jedoch auf eine Hintergrundbeleuchtung. Über den schwer zu lösenden Batteriedeckel kann man hinwegsehen. Abzüge gibt es jedoch aufgrund des recht hohen Preises.

Mit den Abmessungen 57 × 89 mm fällt das Aqara-Thermostat relativ kompakt aus. Standardmäßig passt es auf M30-Anschlüsse mit 1,5 mm Gewindeabstand. Im Lieferumfang befinden sich aber auch Adapter für Danfoss RA, RAV und RAVL. Das farbige LCD zeigt bei einer standardmäßigen horizontalen Montage zur Seite, sodass man sich immer etwas bücken muss, um es ablesen zu können. Hier bieten andere Modelle wie das Homematic IP Evo mit einer nach oben ausgerichteten Anzeige eine bessere Ergonomie.

Am vorderen Gehäuseende gibt es einen integrierten Drehregler, mit dem man die Temperatur manuell einstellen kann. Eine Programmierung von Heizplänen ist am Thermostat nicht möglich. Dafür und für andere Einstellungen dient die Aqara-App.

Mit ihr kann man die Temperatur des Thermostats manuell einstellen, Automatisierungen konfigurieren und individuelle Heizplänen erstellen. Letztere kann man für jeden Tag, Wochenende, Montag bis Freitag oder für bestimmte Tage für drei Zeitzonen festlegen. Bei längerer Abwesenheit können Anwender den sogenannten Freeze-Mode aktivieren. Für diesen Modus kann man eine Temperatur zwischen 5 und 15 Grad Celsius voreinstellen. Damit spart man Energie und verringert gleichzeitig das Risiko des Einfrierens von Leitungen.

Automatisierungen erstellen Anwender nicht innerhalb der Benutzeroberfläche der Thermostatsteuerung, sondern im Hauptmenü der Aqara-App unter Automation. Hier können sie mit Wenn-Dann-Regeln die Steuerung des Thermostats automatisieren. Für jede Regel sind mehrere Bedingungen wie Werte eines Sensors, Wetterdaten, andere Wenn-Dann-Regeln, Zeitpunkte sowie die Anwesenheit einer Person möglich. Letztere kann man entweder per Geofencing oder per Gesichtserkennung über die Aqara-Überwachungskameras G3 steuern.

Das Aqara Radiator Thermostat E1 überzeugt im Test in mehrfacher Hinsicht. Dank der einfachen Montage und Inbetriebnahme können Anwender mit der intuitiven App das Thermostat schnell konfigurieren. Auch das Erstellen von Heizplänen und Automatisierungen ist schnell erledigt. Für das Aqara-Thermostat spricht auch die Kopplungsmöglichkeit mit anderen Sensoren aus dem Aqara-Kosmos, womit eine genauere Steuerung möglich wird.

Positiv ist zudem, dass das Gerät Geofencing unterstützt, sodass die Wohnung automatisch beheizt oder das Thermostat ausgeschaltet wird, sobald man sich ihr nähert oder entfernt. Praktisch ist auch die Möglichkeit zur Gruppierung, sodass im Fall von zwei Heizkörpern in einem Raum die Thermostate synchronisiert werden. Die seitlich ausgerichtete LCD-Anzeige ist zwar nicht so ergonomisch wie nach oben ausgerichtete Varianten. Doch die meisten Anwender dürften nach einer Programmierung des Thermostats mit der App ohnehin nur noch selten eine manuelle Anpassung am Gerät vornehmen. Aqara verkauft das Radiator Thermostat E1 über Amazon für knapp 60 Euro. Aktuell gibt es einen Rabatt von 19 Prozent, sodass das Thermostat nur 48,44 Euro kostet. Zusätzlich muss man noch Kosten für das Gateway einplanen. Die günstigste Variante ist für knapp 26 Euro erhältlich.

Passend zu ihrem Firmenmotto „Technik fürs Leben“ hat die Robert Bosch GmbH mit dem Heizkörper-Thermostat II nach dem 2019 vorgestellten Modell (Testbericht) ein neue überarbeitete Variante im Programm. Wie die erste Version kann auch das Heizkörper-Thermostat II nur in Verbindung mit dem Bosch Smart Home Controller betrieben werden. Denn anders als die ohne Zentrale auskommenden WLAN- oder Bluetooth-Modelle wie Shelly TRV (Testbericht) funkt das Bosch-Thermostat mit dem für Smart-Home-Anwendungen optimierten Zigbee-Funkprotokoll (Ratgeber).

Das Starter-Paket Raumklima enthält neben dem Smart Home Controller und zwei Heizkörper-Thermostaten II noch einen Tür-/Fenster-Sensor, der das Thermostat herunterregelt, sobald er ein geöffnetes Fenster erkennt. Andere Lösungen wie der Aqara Radiator E1 (Testbericht) integrieren die Fenster-Offen-Erkennung direkt ins Thermostat. Allerdings basiert diese Erkennung auf einem starken Abfall der Temperatur und reagiert entsprechend zäh, da der im Thermostat integrierte Temperatursensor wegen des Abstrahleffekts des Heizkörperthermostats sehr lange benötigt, bis er ein offenes Fenster anhand eines Temperaturrückgangs signalisiert. Ein Tür-/Fenster-Sensor erkennt das sofort und schaltet das Thermostat ohne Verzögerung ab.

Das Design des Geräts weiß durchaus zu gefallen. Im Vergleich zum Vorgänger ist die Haptik aufgrund der stärker ausgeprägten Rundungen des mit 87 × 51 × 51 mm kompakten Thermostats angenehm und wertig. An der Oberseite informiert ein Display über die eingestellte oder die gemessene Temperatur. Was angezeigt wird, legen Nutzer in der App fest. Die kontrastreiche Anzeige ist auch bei direkter Lichteinstrahlung und bei Dunkelheit leicht ablesbar. An der Vorderseite sitzt ein silbergrauer Regler, mit der man die Zieltemperatur nach unten ober oben korrigieren kann. Zwischen vorderem Regler und dem hinteren in Weiß gehaltenen Teil des Gehäuses sitzt noch ein farbiger LED-Ring, der mit roter respektive blauer Beleuchtung kurz signalisiert, ob man die Temperatur erhöht oder reduziert hat.

Das Bosch Heizkörper-Thermostat II funktioniert im Test mit dem Smart Home Controller und dem Tür-/Fenster-Offen-Sensor tadellos. Es reagiert zügig auf Nutzereingaben und geht äußerst leise zu Werke. Haptisch und optisch hinterlässt es einen guten Eindruck. Positiv ist auch, dass man es ohne Cloud und Registrierung verwenden kann. Wer also hohe Ansprüche an den Datenschutz stellt, ist mit der Bosch-Lösung bestens bedient. Anwender, die hingegen beim Komfort keine Kompromisse machen und das Gerät über einen Sprachassistenten oder Homekit steuern möchten, müssen sich registrieren und die Bosch-Cloud nutzen.

Das Brennenstuhl-Heizkörperthermostat HT CZ 01 fällt mit 5,5 × 5,5 × 9,5 cm relativ kompakt aus und ähnelt nicht nur hinsichtlich der Abmessungen dem Aqara Radiator Thermostat E1 (Testbericht). Wie dieses bietet es ein farbiges LC-Display und auch der Drehregler zur Temperatureinstellung gleicht dem Aqara-Modell. Ähnlichkeiten finden sich auch im Inneren der Thermostate: Display und Batteriefach sind identisch. Selbst die mitgelieferten Batterien der beiden Modelle stammen vom selben Hersteller.

Für die Inbetriebnahme des Thermostats ist ein Zigbee-Gateway notwendig. Da das Brennenstuhl-Thermostat kompatibel zur Tuya-Plattform ist, kann man es auch mit anderen Tuya-kompatiblen Zigbee-Gateways nutzen. Das hat im Test etwa mit dem Moes-Gateway problemlos funktioniert. Das Gleiche gilt für die App Brennenstuhl Connect. Wer bereits Tuya-kompatible Geräte mit der Original-Tuya- oder der Smartlife-App verwaltet, kann diese auch für die Ansteuerung des Brennenstuhl-Thermostats verwenden. Das hat den Vorteil, dass man dadurch auch Geofencing nutzen kann.

In puncto Bedienung sind die auf der Tuya-App basierenden Alternativen ansonsten identisch. Im oberen Bereich wird der Name des Thermostats angezeigt, das sich als Radiator-Thermostat ausgibt. Wer den Namen ändern und das Thermostat einem Raum zuweisen möchte, tippt auf das Bearbeiten-Symbol rechts neben dem Namen. In diesem Bereich können Anwender außerdem die Sprachassistenten Amazon Alexa und Google Assistant aktivieren. Kompatibel zu Homekit mit Siri ist das Thermostat hingegen nicht.

Darunter gibt es eine halbkreisförmige Temperaturskala, mit der man den Wert für die anvisierte Raumtemperatur zwischen 5 und 30 Grad einstellt. Diese erscheint in Rot, während die gemessene Temperatur darunter in Blau dargestellt wird. Entspricht die vom Thermostat-Sensor ermittelten Temperatur nicht mit der tatsächlichen überein, kann man diese über Smart – Ausführen – Tippen Sie hier, um den Betrieb aufzunehmen – Betreiben Sie das Gerät – Brennenstuhl-Thermostat – Korrektur der Temperatur in 1er-Schritten von -10 bis +10 Grad korrigieren. Das ist etwas umständlich, doch muss man das in der Regel nur einmal durchführen.

Das Erstellen von Heizplänen erfolgt über die Auswahl des Automatikmodus. Dort können Anwender Heizpläne für bestimmte Stunden und Tage erstellen. Dabei kann man diese grundsätzlich für jeden Tag oder für bestimmte Perioden wie Arbeitstage und Wochenende erstellen.

Das Brennenstuhl-Heizkörperthermostat HT CZ 01 kostet inklusive Versand etwa 48 Euro. Für das Zigbee-Gateway sind weitere 40 Euro fällig. Wer bereits ein Tuya-kompatibles Zigbee-Gateway im Einsatz hat, kann das Thermostat auch mit diesem betreiben, sodass man sich das Geld für das Gateway sparen kann.

Das AVM-Heizkörperthermostat Fritzdect 301 findet mittels DECT Anschluss eine kompatible Fritzbox. Es ist einfach zu installieren, lokal steuerbar und bietet damit einen hohen Datenschutz. Dafür ist die Nutzung weniger komfortabel als bei der Konkurrenz, zum Beispiel, wenn man von außerhalb des WLANs auf das Thermostat zugreifen will.

Das Fritzdect 301 ist wertig verarbeitet. Auffällig ist sein großes und stets perfekt ablesbares E-Ink-Display. Wer sich im Heimnetzwerk befindet, kann im Browser unter der URL fritz.box nach der Eingabe des Passworts, welches auf der Unterseite der Fritzbox steht, die volle Funktionalität nutzen. Von außerhalb des eigenen WLANs baut dafür die MyFritz-App unter dem Menüpunkt Fritzbox eine VPN-Verbindung nach Hause auf. Das ist deutlich umständlicher als bei den meisten anderen Lösungen, aber eben auch sicherer.

Das Menü ist umfangreich, klar strukturiert und einfach zu bedienen – versprüht jedoch das Flair eines Backends. Die Kernfunktion der App ist die Programmierung des Heizzeitplans. Diese ist AVM gelungen. Dort bestimmt der Nutzer, wann am Tag zwischen der frei wählbaren Spar- und Komforttemperatur gewechselt wird. Auf Wunsch programmiert die App jeden Wochentag einzeln oder mehrere auf einmal.

AVM verzichtet beim smarten Heizkörperthermostat Fritzdect 301 auf einige Features und Komfortfunktionen. So gleicht das Thermostat die Solltemperatur nicht an lokale Wetterdaten an, regelt nicht automatisch runter, wenn alle Bewohner außer Haus sind und Sprachsteuerung ist nur über Umwege möglich. Doch der Feature-Verzicht hat bei AVM Methode, dafür steht Datenschutz hoch im Kurs. Das Fritzdect 301 funktioniert komplett lokal, erfordert keine Registrierung und es gibt kein Abo-Modell. Ein weiterer Vorteil ist die Nutzung des DECT-Standards. Das macht die Installation einfach und eine Bridge überflüssig, funktioniert jedoch ausschließlich mit DECT-fähigen Fritzboxen. Die Anschaffungskosten liegen aktuell bei 70 Euro inklusive Versand und damit etwas niedriger als beim Nachfolgemodell 302 (noch nicht getestet) mit knapp 85 Euro.

Das Meross MTS150 kostet mit Versand und Bridge etwa 62 Euro und einzeln 38 Euro. Für diesen vernünftigen Preis bietet die Lösung eine hohe Flexibilität. Denn das Meross MTS150 unterstützt neben Alexa und Google Assistant auch Apples Homekit. Außerdem ist es schnell installiert und kommt mit einer übersichtlichen App. Meross bietet neben Heizkörperthermostaten viele weitere Smart-Home-Lösungen wie Steckdosen, WLAN-Schalter, Lampen oder Umgebungssensoren an. Die Meross-App will all diese Komponenten unter einen Hut bringen und bietet dafür etwa Szenen und Routinen an, um die Komponenten über Wenn-dann-Befehle aufeinander reagieren zu lassen. Im Automatikmodus bietet die App das Programmieren einzelner Wochentage an. Tatsächlich ist das derart gut gelöst, wie wir es bei noch keiner anderen App für Heizkörperthermostate gesehen haben. Der Nutzer verschiebt auf der x-Achse einer Tabelle die Zeitzonen des Tages und in der y-Achse die Solltemperaturen per Fingerwisch. Das funktioniert sogar für mehrere Tage gleichzeitig.

Weniger gut gefällt uns das Display, welches drei Touch-sensitive Buttons bietet. Diese lassen sich nicht blind ertasten, sind also in einigen Fällen etwas unpraktisch.

Insgesamt ist das Meross Heizkörperthermostat zwar nicht perfekt, aber dank seiner hohen Flexibilität zum vernünftigen Preis eine Kaufempfehlung. Es ist einfach zu installieren, sieht dank seines minimalistischen Äußeren schick aus, bietet eine übersichtliche App mit einer genial einfach zu programmierender Zeitsteuerung und integriert sich in bestehende Smart-Home-Systeme wie Alexa, Google Assistant, Smartthings und Homekit. Außerdem nutzen es eine Bridge, die dank WLAN keinen Ethernet-Port am Router besetzt.

Eve Thermo kommt ohne eigene Bridge aus, verbindet sich das Apple-zentrische System doch via Bluetooth direkt mit kompatiblen iPhones, iPads und Macbooks. Das kann wegen der vergleichsweise geringen Reichweite von Bluetooth bei größeren Wohnungen und Häusern zu Verbindungsproblemen führen, weswegen Eve Ende 2019 den Extend einführte. Der Extend ist eine optionale Bridge. Er ist dauerhaft im WLAN und mit den Bluetooth-Heizkörperthermostaten verbunden. Dank eines Updates ist Eve Thermo seit 2021 auch Thread-geeignet. So kann das Netzwerk etwa mit einer Eve Steckdose erweitert und der Funktionsradius ausgebaut werden.

Insgesamt gefällt uns die Optik, ganz besonders die Temperaturanzeige, die vergleichbar mit der Anzeige beim Tado V3+ bei Nichtgebrauch unsichtbar hinter dem Kunststoff verschwindet. Die Installation gelingt kinderleicht, der Datenschutz ist hoch und auch die App ist richtig schick. Lediglich die Programmierung der Heizzeiten hätte man eleganter lösen können.

Ein weiterer Vorteil ist das breite Portfolio des Eve-Systems. Zum Thermo gesellen sich auf Wunsch neben dem Extend auch eine smarte Steckdose, ein Raumklimamonitor, ein smartes Wasserventil und vieles mehr.

Das in Schwarz und Weiß erhältliche Tuya-Heizkörperthermostat BRT-100 hat unser Top-10 knapp verfehlt. Dennoch ist es eine leistungsfähige und zudem günstige Alternative. Das getestete Modell stammt von Moes, einer chinesischen Marke, die zum auf Solar- und Smart-Home-Technologie spezialisierten Unternehmen Wenzhou Nova New Energy gehört. Das Modell wird aber auch unter gleichem Namen von anderen Anbietern vertrieben.

Mit den Abmessungen 85 × 71,1 × 52 mm fällt das Moes BRT-100 relativ kompakt aus. Statt 52 mm außen misst es in der Mitte nur 48,5 mm, sodass das Gehäuse taillenförmig verläuft. Zusammen mit der farbigen LED-Anzeige an der Front hinterlässt es auf den ersten Blick einen eleganten Eindruck. Die matte Oberfläche fühlt sich qualitativ hochwertig an und ist gegenüber Fingerabdrücken unempfindlich.

Beim Moes BRT-100 handelt sich um ein verhältnismäßig günstiges Heizkörperthermostat. Das Design weiß zu gefallen und auch die Bedienung per App ist auf der Höhe der Zeit – zumindest, wenn man sich an der englischen Sprache nicht stört. Die manuelle Einstellung über das Touch-Display ist aber umständlich.

Dafür ist das BRT-100 Teil der umfangreichen wie vielfältigen Tuya-Smart-Home-Welt (Testbericht). Anwender können also das Heizkörperthermostat mit anderen Tuya-Komponenten koppeln und ausgefeilte Szenarien, etwa zur Steuerung des Raumklimas (Ratgeber), mit nur einer App umsetzen.

Das BRT-100 von Moes kostet im Online-Shop der Marke beim Versand aus einem EU-Warenlager derzeit 41,64 Euro. Zusammen mit dem für den Betrieb nötigen Zigbee-Hub sind 64,88 Euro fällig. Noch günstiger wird es mit dem Code „BLACKSHOP30“, der bis Ende November den Preis um 30 Prozent reduziert. Allerdings sind aus dem EU-Warenlager derzeit nur Bundles mit fünf und sechs Thermostaten inklusive Zigbee-Gateway verfügbar. Das Paket aus fünf Thermostaten und einem Zigbee-Hub kostet inklusive Rabatt derzeit 164,45 US-Dollar (an der Kasse stellt der Shop die Währung von Euro auf Dollar um). Das sind umgerechnet pro Thermostat inklusive Gateway etwas mehr als 33 Euro. Günstiger dürfte derzeit kein anderes smartes Heizkörperthermostat sein.

Je nachdem, wie viele Heizkörperthermostate zum Einsatz kommen, kann die Investition in smarte Modelle schnelle mehrere Hundert Euro kosten. Bei stark steigenden Energiepreisen rechnet sich die Investition jedoch innerhalb weniger Jahre. Zudem smarte Heizkörperthermostate komfortabler zu bedienen als herkömmliche Varianten.

Das Homematic IP Evo (Testbericht) bietet tolle Funktionen, ist förderfähig und lässt sich mit zahlreichen Smart-Home-Komponenten von EQ-3 kombinieren. Tado überzeugt mit dem V3+ (Testbericht) mit einem stimmigen Gesamtkonzept und einer einwandfreien Verarbeitung. Günstiger und sehr flexibel ist das Shelly TRV (Testbericht) mit einem besonders starken Akku.

Wer eine Fritzbox hat und großen Wert auf Datenschutz legt, greift zu AVM Fritzdect 301/302 (Testbericht). Bezüglich Datenschutz überzeugt auch das Bosch Heizkörper-Thermostat II (Testbericht), das Anwender ohne Cloud und Registrierung nutzen können. Apple-Nutzer finden in Aqara Radiator Thermostat E1 (Testbericht), Eve Thermo (Testbericht) und im Meross MTS150 (Testbericht) perfekt auf den Apple-Kosmos zugeschnittene Lösungen. Und wer bereits viele Tuya-Komponenten (Testbericht) verwendet, wird mit dem Moes BRT-100 (Testbericht) oder dem Brennenstuhl HT CZ 0 (Testbericht) am besten bedient. Ersteres ist aktuell im Bundle inklusive Zigbee-Gateway zum Stückpreis von etwas mehr als 33 Euro besonders günstig. Und für Anwender mit hohen ästhetischen Ansprüchen ist das Netatmo NAV01-DE (Testbericht), entworfen von Designer Philippe Starck, genau das richtige.

Mehr Informationen zu smarten Thermostaten und Energiesparpotentialen mithilfe smarter Technik bietet TechStage in der Themenwelt Smart Home sowie in folgenden Beiträgen:

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